Grüner Einsatz erfolgreich

Grevener Zeitung (6.3.2009):

Lindenstraße: Bäume bleiben erhalten 

SAERBECK Eine Menge Geld muss die Gemeinde in die Hand nehmen, wenn sie die Bäume an der Lindenstraße erhalten will. Noch teurer würde aber eine Baumfällaktion.

Wenn die Ulmen (ja es sind Ulmen und keine Linden!) der Motorsägen zum Opfer fallen und neue Bäume gepflanzt werden, ist das nicht aus der Portokasse zu bezahlen. Variante eins (Baumerhaltung) kostet gut 100 000 Euro, Variante zwei 60 000 Euro. Da musste der Bauausschuss doch schlucken. Wie Ingenieur Karl-Heinz Büchter dem Ausschuss erläuterte, haben elf Bäume an der Lindenstraße zu wenig Platz, um zu wachsen.

Stress unter dem Pflaster

Die Beete sind seinerzeit viel zu klein angelegt worden. Büchter: „Die Bäume machen keinen Stress, sie haben Stress.“ Die Wurzeln suchen sich ihren Weg zum Wasser und zu den Nährstoffen mit den bekannten Folgen: Das Pflaster wird angehoben, Wurzeln dringen in die Kanäle ein. Es herrscht Handlungsbedarf. Büchter stellte vor, wie man die jetzigen Bäume retten könnte: In einem aufwändigen Verfahren werden die Beete (Baumscheiben) vergrößert, die Wurzeln fachgerecht zurückgestutzt, eine Folie soll ungehemmtes Wurzelwachstum verhindern. Das ganze macht nicht nur sehr viel Arbeit, sondern kostet auch eine ganze Stange Geld, nämlich pro Baum 9500 Euro. Macht zusammen 104 500 Euro.

Größere Beete

Auch eine Alternative hatte Karl-Heinz Büchter parat: Die alten Bäume fällen, vier neue Bäume pflanzen, ihnen von Anfang mehr Platz einräumen. Diese größere Beete hätten zugleich verkehrsberuhigenden Effekt, denn sie würden die Fahrbahn verengen, die Lindenstraße wäre in diesem bereich sozusagen einspurig, Autos müssten warten. Auch das ist mit 60 000 Euro nicht ganz billig.

Begrünung erhalten

Etliche Politiker im Bauausschuss sprachen sich deutlich dafür aus, die Lindenstraße als begrünte Straße zu erhalten. So groß sei der kostenmäßige Unterschied zwischen den Maßnahmen gar nicht, merkte etwa Klaus Stegemann (CDU) an. Die Bäume einfach fällen – das war nicht nach dem Geschmack des Ausschusses. Nun soll die Verwaltung mit dem Kreis die Planung weiter abstimmen, denn die Lindenstraße ist eine Kreisstraße.

 

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