Saerbecker Bürgerauto – Das GRÜNE Konzept

Saerbeck hat den Bürgerbus – jetzt brauchen wir auch das Bürgerauto!

Was ist das Bürgerauto?

Das Bürgerauto funktioniert nach dem Car-Sharing-Prinzip. Wenn man nicht viele unnötige und umweltschädliche Kurzwege des Alltags mit seinem Auto macht, wird es schnell zum Stehzeug. Das Auto – sofern es nicht für die tägliche Fahrt zur Arbeit verwendet werden muss – steht den größten Teil des Tages nutzlos herum und verliert an Wert. Da ein Auto bereits bei leicht unterdurchschnittlicher Benutzung fast die Hälfte seines Lebenszeit-Energieverbrauches bereits bei der Herstellung verbraucht, ist dieses Herumstehen auch alles andere als umweltverträglich. Darüber hinaus ist es für den Halter des Fahrzeugs ein sehr teures „Vergnügen“. Der Grund für dieses Verhalten kann – neben Gedankenlosigkeit – sein, dass man ein Fahrzeug für Unvorhergesehene Fälle haben möchte. Genau hier ist das Bürgerauto die richtige Lösung!

Wer ein Auto benötigt, kann per Telefon- oder Internetbuchung rund um die Uhr auf die Bürgerauto-Flotte zurück greifen. Bewährte Systeme gibt es mittlerweile in allen größeren Städten. Münster bietet mit seiner Stadtteilauto GmbH ein komfortables und gut funktionierendes Carsharing-System.

Welche Zielgruppe hat das Bürgerauto für Saerbeck?

Im ländlichen Raum sehen sich die meisten Menschen gezwungen, ein Auto für die tägliche Fahrt zur Arbeit zur Verfügung zu haben. Eine Möglichkeit wäre sicherlich, sich zu Fahrgemeinschaften zusammen zu schließen und so weniger Autos des täglichen Bedarfes zu benötigen. Die dadurch kaum noch benötigten Autos könnten durch Stadtteilautos ersetzt werden.

Wesentlich eindeutiger lassen sich durch ein Bürgerauto allerdings familiäre Zweitwagen ersetzen. Wer die täglichen Wege des Alltags mit dem Rad oder zu Fuß erledigt, tut dabei nicht nur etwas gutes für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und für den Geldbeutel. Das dadurch zum Stehzeug verkommene Auto wird dann nur noch für Einkäufe oder Besorgungen in der Region verwendet. Wer ein, zwei oder drei mal pro Woche ein Auto benötigt, um nach Greven oder auch Münster zu fahren, kann mit dem Bürgerauto gleichzeitig Geld sparen und die Umwelt schonen. Erst ab einer Jahreskilometerleistung von etwa 10000 km (etwa 200 km pro Woche) ist ein eigener PKW billiger, als ein Car-Sharingangebot.

Wie kann die Gemeinde das Bürgerauto unterstützen?

Bündnis 90 / Die Grünen haben die Idee des Bürgerautos in die Gemeinde getragen. Mittlerweile wird sie nicht nur im Rahmen der Klimakommune aufgegriffen. So gewinnt die Idee durch die Aktivitäten der Gemeinde an Akzeptanz und Bekanntheit. Je mehr Teilnehmer ein solches System hat, desto komfortabler und preisgünstiger ist das System für die Teilnehmer. Hier sollte die Gemeinde noch offensiver für das Bürgerauto eintreten.

Die Gemeinde kann ihre gemeindeeigenen Fahrzeuge außerhalb der Dienstzeiten den Bürgerinnen und Bürgern als Bürgerautos zur Verfügung stellen, wie die Stadt Münster es mit ihren Autos bei der Stadtteilauto GmbH teilweise auch tut. Außerdem kann die Gemeinde im begrenzten Rahmen für finanzielle Unsicherheiten bürgen, so dass die Konditionen für die Teilnehmer günstiger werden. Gerade für eine Einstiegsphase wäre ein solcher – für die Gemeinde geringer Beitrag – sehr wirkungsvoll. Durch ein Engagement der Gemeinde kann ein positiver Kreislauf in Gang gesetzt werden: Durch die Aktivitäten der Gemeinde werden die Konditionen für die Teilnehmer günstig → mehr Bürger machen mit → die Kosten und Unsicherheiten für die Teilnehmer werden geringer → mehr Bürger machen mit. Kommt ein solcher Kreislauf in Gang, kann sich die Gemeinde wieder aus der Anschubhilfe zurückziehen. Grundsätzlich ist ein solches System finanziell selbst tragfähig, wenn genügend Menschen mitmachen.

 

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