Auch wenn die verbleibenden 8 deutschen Atomkraftwerke bis Ende 2022 abgeschaltet werden sollen, bleiben im Münsterland und im Emsland weiterhin Zentren der Atomindustrie bestehen.
Sowohl die Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen) als auch die Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) verfügen über unbefristete Betriebsgenehmigungen. Beide Uranfabriken versorgen Atommeiler in aller Welt mit Brennstoff, so auch die besonders maroden Meiler Tihange, Doel, Fessenheim und Cattenom.
In den Grenzgebieten zu den belgischen und französischen Risikoreaktoren geht die Angst der Bevölkerung vor gefährlichen Störfällen bzw. einem Super-Gau um. Zunehmend wächst daher die Zahl der Kommunen, die sich gegen die Pannenreaktoren wehren oder vorsorglich Jodtabletten an die Bevölkerung verteilen wollen. Neben dem sofortigen Abschalten der riskanten AKWs fordert ein breites Bündnis von Umweltschützern und die Anti-Atom-Bewegung daher einen Lieferstopp aus den Uranfabriken in Lingen und Gronau für die Risikoreaktoren.
Mit einer Demonstration am Samstag, den 29.Oktober , in Lingen rufen Umweltschützer aus ganz NRW und Niedersachsen zur Schließung der Uranfabriken in der Region und zum sofortigen Abschalten der Hochrisikomeiler auf. Mit der Demonstration wird gleichzeitig die konsequente Nutzung alternativer Energien in Europa eingefordert. Die Demo startet um 13 Uhr am Bahnhof in Lingen. Weitere Informationen über den Ablauf , die Ziele und die Hintergründe sind unter www.lingen-demo.de zu erfahren.